Die Register stellen sich vor
Wer bist du?
Andrea Gebek
Welches Register?
Ich spiele im Waldhornregister vom MVIU.
Wer spielt mit?
Barbara Zahnd, Ueli Brawand, Ernst Martin und Ruedi Dietrich. Mara Eng von der Jugendmusik Interlaken ist neu dabei, Carola Michel absolviert diesen Herbst die Rekrutenschule im Militärspiel und ist deshalb dispensiert.
Weshalb dieses Instrument?
Ich habe eigentlich „unfreiwillig“ Waldhorn gelernt – in der dritten Klasse nahmen wir unter der Leitung von Markus Zenger am Bläserklasse-Projekt teil, wodurch jeder Schüler ein Blasinstrument (oder Perkussion) lernen durfte. Ich wollte Posaune lernen, doch weil zuerst niemand Interesse am Waldhorn hatte schwenkte ich dann auf dieses Instrument um.
Mittlerweile spiele ich seit fünfzehn Jahren Waldhorn und habe dieses Instrument sehr schätzen gelernt. Es ist zwar vergleichsweise schwer zu spielen (weil bei minimalen Änderungen der Lippenstellung ein anderer Ton entsteht), hat aber einen sehr schönen, ausgeglichenen Klang und einen sehr grossen Tonumfang. Deshalb wird das Waldhorn häufig bei Filmmusik eingesetzt, was auch mein Lieblingsgenre in der Blasmusik ist.
Wie lange bist du schon im MVIU mit dabei?
Ich wurde 2016 (ein Jahr nach der Gründung vom MVIU) gefragt ob ich motiviert wäre, im Musikverein mitzuspielen. Zu dieser Zeit musizierte ich in der Jugendmusik Unterseen und nahm die Herausforderung, bei den „Grossen“ mitzuspielen, gerne an.
Was macht den MVIU so besonders?
Im Vergleich zu meinen anderen Freizeitaktivitäten ist das Faszinierende am Musikverein, dass er so viele Leute mit ganz unterschiedlichen Berufen und Werten aus allen Gesellschaftsschichten zusammenbringt. Wenn man etwa achtzigmal pro Jahr gemeinsam musiziert schweisst das enorm zusammen, eine solche Kameradschaft ist meiner Meinung nach einmalig.
Es ist für mich etwas schwieriger zu beurteilen inwiefern der MVIU verglichen mit anderen Blasorchestern besonders ist, da ich bisher nur in Jugendmusiken und im MVIU regelmässig musiziert habe. Die Geschichte des Musikvereins ist bereits besonders, als Fusion von der Stadtmusik Unterseen und der Musikgesellschaft Interlaken sind wir wohl der jüngste und auch grösste Blasmusikverein in der Umgebung. Ausserdem haben wir eine tolle Durchmischung der Generationen in unserem Verein – das beste Beispiel dafür ist die Michel-„Dynastie“, welche gleich mit drei Generationen im MVIU musiziert!
Welchen Beruf übst du aus?
Ich bin Astrophysiker an der Universität Gent in Belgien und erforsche im Rahmen eines Doktorats die Entwicklung von Galaxien (wie unserer Milchstrasse).
Welche Hobbies hast du sonst noch?
Nebst Waldhorn spiele ich auch gerne Klavier, und ich habe mich schon im Komponieren von elektronischer Musik versucht – wobei es beim Versuchen blieb. Ich bin passionierter Tennis- und Pingpongspieler, gehe im Winter gerne auf die Ski und im Sommer aufs Bike. Ausserdem liebe ich Gesellschaftsspiele aller Art – insbesondere Jassen in all seinen Varianten.
Was ist deine schönste Erinnerung mit dem MVIU?
Mein musikalisches Highlight war wohl am Eidgenössischen Musikfest 2016 in Montreux. Ich war ziemlich neu dabei im Verein und durfte direkt die erste Stimme übernehmen, und das Aufgabenstück „The Glenmasan Manuscript“ hatte ein wunderschönes Waldhornsolo. Ich weiss noch, dass ich bei den Proben das Solo zu 75 Prozent verbockt habe, und war unglaublich nervös bei unserem Auftritt. Als es dann zählte habe ich das Solo tatsächlich fehlerfrei hingekriegt, und meine Erleichterung und die Freude über die gemeinsame Leistung war einfach wundervoll.
Auch die Vereinsreise mit dem Musikverein nach Breda (Niederlande) war ein unvergessliches Erlebnis, ich erinnere mich an die etwa zehnstündige Rückfahrt mit dem Car während der wir ein spontanes Jassturnier veranstalteten – das waren wahrscheinlich die kurzweiligsten zehn Stunden die ich je erlebt habe.
Für das Register: Andrea Gebek
